urbanISTanbul poster  
    

 
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exhibtion

urbanISTanbul

Luzia Marion Bär, Valie Djordjevic, Klaus W. Eisenlohr, Andrea Höhne, Ania Kaszot, Türkan Kentel, Tine Kurka, Wilfried Püschel, Peggy-Nicole Sarmann, Frank Seeger, Klaus Wazlak

opening reception:
Thursday 9 November at 18:00

exhibition
9—22 December 2016
8:00—20:00
Admission free

13 photographers, four months of preparation, one week in Istanbul. The result is an exhibition showing a city in constant change. Where today you see residential buildings, tomorrow there are skyscrapers and motorways.

The highly acclaimed exhibition urbanISTanbul at kunstquartier Bethanien, Berlin travels to Istanbul. With the help of the twin sister organisation, photocentrum der Gilberto Bosques Volkshochschule Friedrichshain Kreuzberg and the national organisation of vhs, Deutscher Volkshochschulverband, we are able to present part of the show at CKM, Caddebostan Kültür Merkezi in Kadiköy.

The exhibition will feature a contribution by photographers from Istanbul, organised by Levent Karaoğlu, with Dilek İlhan Güner, Özgül Küçük, Nilüfer Çetin, Nuh Koçak, Deniz Kizilkanat, Patrick Schilling and Levent Karaoğlu.

A project by Photocentrum der Gilberto Bosques Volkshochschule Friedrichshain-Kreuzberg, Bezirksamt Friedrichshain-Kreuzberg von Berlin, in collaboration with Kadiköy e.V.

urbanISTanbul  Anchor Link

Links:
https://urbanistanbul.de
http://www.photography-in.berlin/kunstquartier-bethanien-urbanistanbul/
http://www.kadikoey-berlin.de/
http://www.kulturamt-friedrichshain-kreuzberg.de

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Cover by Ania Kaszot

cover by Ania Kaszot


images copyrighted by the artists


 
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photographie ausstellung

urbanISTanbul

opening reception:
Thursday 9 November at 18:00

exhibition
9—22 December 2016
8:00—20:00
Admission free

urbanISTanbul

urbanISTanbul ist ein Photographie-Projekt des “Photocentrums der Gilberto Bosques Volkshochschule Friedrichshain-Kreuzberg". Für die Teilnehmer aber wurde es wesentlich mehr: Eine besondere Erfahrung mit einer Stadt, die den Blick öffnete, Kontakte ermöglichte, die Faszination auslöste. Die einerseits bekannt und alltäglich wirkte, zugleich aber fremd und andersartig. Vor allem aber löste es Sympathie für die Menschen aus, die ihren Alltag in einer Stadt meistern, deren rasante Entwicklung alles übertrifft, was wir in Deutschland an Umbruch und neuer Stadtentwicklung kennen.

Die Stadt, die in vorchristlicher Zeit unter dem Namen Byzantion gegründet wurde und schon früh — um 950 nach Christus — als Konstantinopel eine halbe Million Einwohner zählte, beginnt erst in den 1950er Jahren ihre Einwohnerzahlen zu vervielfachen und erlebt damit ein rapides Städtewachstum. Es bleibt aus deutscher Sicht erstaunlich, dass es gelang, dieses Wachstum trotz zwischenzeitlicher Diktatur weitgehend friedlich zu meistern und eine funktionierende Zivilgesellschaft aufzubauen. Einen großen Anteil daran scheinen die informellen Siedlungen (Gecekondu) und deren Legalisierung (bis in die 1990er Jahre) zu haben, ein anderer Anteil scheint die erstaunliche Pluralität unterschiedlicher gesellschaftlicher und politischer Gruppen zu sein, die sich einmischen und sich auf lokaler Ebene engagieren. Noch besteht dieser Pluralismus obwohl die politische Entwicklung auf nationaler Ebene oft eher als monolithisch beschrieben wird.

Wir machten uns als Gruppe zunächst auf, Kadiköy, die Partnerstadt von Friedrichshain-Kreuzberg, zu erkunden und dann Stadtviertel zu besuchen, die aus solchen informellen Gecekondu-Gebieten entstanden sind. Sowohl auf europäischer als auch auf asiatischer Seite besuchten wir Siedlungen, die noch Spuren dieser Entwicklung zeigen und die, obwohl in mehrgeschossiger Betonbauweise gebaut, den Eindruck mediterraner Urbanität besitzen. Allerdings stehen auch diese Stadtviertel unter dem Druck weiterer Verdichtung und Modernisierung, zunächst wegen der Erdbebengefahr, der die mit schlechtem Beton gebauten Häuser gefährdet. Aber auch der Investitionsdruck der Projektentwickler, die kein Interesse an kleinteiligen Baustrukturen haben, spielt eine wichtige Rolle. Die kommunale Baupolitik wiederum hat sich dieser Entwicklung verschrieben, ohne den kleinen Hauseigentümern oder den städtischen Gemeinschaften rechtlich oder sozial beizustehen. Ehemals zu Kadžköy gehörend, ist die jetzt benachbarte Stadtregion Ata?ehir dagegen geprägt von großflächigen Neubausiedlungen und Hochhäusern, die zunächst in den 1980er Jahren gebaut wurden. Heute entstehen dort entlang der Autobahn und der neuen U-Bahn im großen Stile neue Stadtviertel, unter anderem auch der neue geplante Finanzdistrikt.

Auf diese Weise hatte die Gruppe Gelegenheit, fast wie bei einem Schnitt in der Zeit, unterschiedliche Entwicklungen des Urbanen in Istanbul zu erleben. Dabei begleitete uns der Fotograf und Fotodozenten Levent Karaoglu mit seiner Gruppe. Diese Begleitung eröffnete uns andere Sichtweisen und machte eine ganz andere Begegnung mit den Menschen auf der Straße möglich, durch die Übersetzung und ihr offenes Zugehen auf die Menschen, die uns begegneten. Auch eine erste gemeinsame Diskussion über entstandene Fotos weitete den Horizont. Ein Stück weit kamen wir so dem Ziel näher, uns vom touristischen Blick zu entfernen und eine ähnliche Haltung in der fotografischen Arbeit einzunehmen, wie wir sie in der eigenen Stadt, Berlin, zuvor erarbeitet hatten. Dies hat es sicher auch vereinfacht, eine künstlerische Umsetzung zu erzielen. In der Arbeit wurde uns, nicht zu versuchen das Erlebte und Erfahrene direkt zu dokumentieren, so als wenn wir uns anmaßen könnten die Stadt zu verstehen, sondern eher assoziative und vielleicht auch expressive Umsetzungen zu finden. Photographien, die sich als Fragen und Annäherungen verstehen, an eine Metropole, die sich in ihrem Wachstum einer jähen Zukunft entgegen streckt, die für viele Menschen zur Herausforderung wird, für viele beängstigende Entwicklungen beinhaltet, die aber in ihrer gesellschaftlichen Pluralität große Chancen hat und deren städtebauliche Dynamik zur Zukunftswerkstatt zwischen Asien und Europa im positiven und negativen Sinne werden kann.

Neben dem besonderen Dank an Christiane Zieger und Özcan Ayano?lu vom Partnerschaftsverein Kadžköy und an Levent Karao?lu und dessen Gruppe geht auch ein herzliches Dankeschön an Erdo?an Yžldžz, der uns in Gülensu und Gülsuyu herumgeführt hat, uns von seinen Erfahrungen berichtete und Türen öffnete. Danke auch an unser Gruppenmitglied Rembert Stolzenfeld, der mit der Kataloggestaltung besonderes leistete. Und nicht zuletzt an den ehemaligen Fachbereichsleiter Peter Held, ohne dessen Anregung und Zuspruch das Projekt nicht zustande gekommen wäre.

Klaus W. Eisenlohr,
Dozent am Photocentrum der vhs Friedrichshain-Kreuzberg

Ein Projekt des Photocentrums der Gilberto Bosques Volkshochschule Friedrichshain-Kreuzberg, Bezirksamt Friedrichshain-Kreuzberg von Berlin, in Zusammenarbeit mit dem Partnerschaftsverein Kadiköy e.V. und Deutscher Volkshochschulverband

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Links:
https://urbanistanbul.de
http://www.photography-in.berlin/kunstquartier-bethanien-urbanistanbul/
http://www.kadikoey-berlin.de/
http://www.kulturamt-friedrichshain-kreuzberg.de

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