Deutscher Text directors lounge monthly screening anna okrasko video works and selected films Thursday, 28 March 2013 21:00 Uhr Z-Bar Bergstraße 2 10115 Berlin-Mitte Anna Okrasko confronts modern Dutch urban environments with ephemeral everyday stories. In Sobota/Saturday/Zaterdag, the artist worked with a group of young Polish immigrants in Rotterdam, making them act for the camera instead of interviewing them. Interviewing them, according to Okrasko, would just have made them respond to the bad public image Polish workers have in the eyes of Dutch people. Rather, she wanted to show the way they live and the urban environment they live in. Using Polish documentary films from the late 50's as an inspiration, she has them explore the city, playing games, just killing time and finally gathering at their home. As these early post-war documentaries are the artist's favorite films, we will present two of them, concerning young people, who are defined as a social problem. Some scenes of Sobota/Saturday/Zaterdag are even quotes from those films, making it even more interesting to present them together. The third part of the program will be a glimpse into Untitled (Ik kijk naar de film) a work-in-progress about a quarter in Utrecht, "Kanaleneiland". This quarter was part of a massive urban expansion plan of the city of Utrecht in the 60's but soon after became almost exclusively occupied by emigrants, it used to be seen as a no-go area for people of Dutch origin, however nowadays it is under rapid change, hosting many students, artists and an artist residency program. Though not finished, Anna Okrasko shows stunning images from that area and the beginning of a story of "a tramp" looking for a place to stay. Anna Okrasko, polish artist who lives in Rotterdam, Netherlands currently works as an artist in residence at Programme ABA (Air Berlin Alexanderplatz) with Mondriaan Fonds grant. Since she came to Holland, she became more and more interested in the issue of contemporary Polish immigration in the Netherlands. Her work is concerned with contemporary urban changes, and the effects it has on (often young) people, and it incorporates collaborations on an astonishing level; with other artist, with social researchers, filmmakers, and Polish worker immigrants. According to her, there are two main groups of Polish immigrants in the Netherlands, the first are low-educated people from the countryside, similar to emigration from other countries who still suffer from a rural exodus, people for whom the wages in cities like Rotterdam are much better than at home, or better than not having any job at all. However, according to the artist, there is a second group, much younger people between 24 and 30 years old, who completed education and faced the saturation of labor market in Poland. Some of them still want to earn money to complete their studies. They often plan their stay in the Netherlands for only couple of months. It seems, many of them stay much longer, not able to reach their goals, depending on the income in the Netherlands, and just keep joining the work force. Especially with the combination of some films from the past, Anna Okrasko not only addresses the issue of contemporary labor migration inside the EU, but the question how the contemporary society on one hand sells the dream of freedom via consumer products, and on the other seems to limit growth by xenophobia and the costs for education. It may be interesting to take Okrasko's ideas further and compare the limits, chances and goals for young Europeans in the societies of the 50's and today. Anna Okrasko will be available for Q&A. Curated by Klaus W. Eisenlohr Artist Links: http://www.okrasko.blogspot.de http://airberlinalexanderplatz.de/ http://www.mondriaanfonds.nl/ Links: Directors Lounge http://www.directorslounge.net Z-Bar http://www.z-bar.de Back

© Anna Okrasko

	English Text directors lounge monthly screening Anna Okrasko video works and ausgewählte filme Donnerstag, 28. März 2013 21:00 Uhr Z-Bar Bergstraße 2 10115 Berlin-Mitte Anna Okrasko bringt moderne Holländische urbane Räume zusammen mit flüchtigen alltäglichen Geschichten. In Sobota/Saturday/Zaterdag (Samstag) arbeitete die Künstlerin mit einer Gruppe polnischer Emigranten, inszenierte sie vor der Kamera statt sie zu interviewen. Im Interview hätten sie, so Okrasko, nur auf das schlechte öffentliche Bild der polnischen Arbeiter in Holland reagiert. Stattdessen wollte sie zeigen, wie und in welcher urbanen Umgebung sie leben. Inspirieren ließ sich die Künstlerin von polnischen Dokumentarfilmen aus den 50er Jahren und zeigt ihre Protagonisten, wie sie die Stadt erkunden, Spiele spielen oder sonst die Zeit totschlagen, und schließlich sich in einer Wohnung zusammenfinden. Da alte polnischen Dokumentarfilme zu den Lieblingsfilmen der Künstlerin zählen, zeigen wir zwei von Ihnen, die mit jungen Menschen zu tun haben, die als soziales Problem definiert werden. Einige der Szenen aus “Sobota/Saturday/Zaterdag" sind sogar direkt Zitate aus diesen Filmen, was die Gegenüberstellung umso interessanter macht. Der dritte Teil des Programms wird ein Ausschnitt aus “Untitled 2012" sein, ein Work-in-Progress über "Kanaleneiland", in Utrecht. Dieses Stadtviertel war Teil eines riesigen urbanen Expansionsprogrammes in Utrecht, wurde kurz danach schon fast ausschließlich von Emigranten bezogen, und lange Zeit als No-Go-Area für Leute holländischer Herkunft betrachtet. Heute ist das Viertel dagegen unter starkem Veränderungsdruck und wird von vielen Studenten und Künstlern bewohnt, einschließlich einer internationalen Künstlerresidenz. Obwohl der Film noch nicht abgeschlossen ist, zeigt Anna Okrasko außergewöhnliche Bilder aus der Umgebung und den Beginn einer Erzählung eines “Tramp", die eine Bleibe sucht. Anna Okrasko, polnische Künstlerin die in Rotterdam, Niederlande lebt, arbeitet zur Zeit in der Künstlerresidenz ABA (Air Berlin Alexanderplatz). Seit sie nach Holland kam, interessierte sie sich mehr und mehr für die Fragen polnischer Emigration in den Niederlanden. Ihre Arbeit beschäftigt sich mit zeitgenössischen städtischen Veränderungen, und wie sie sich auf (zumeist junge) Leute auswirken, und umfasst im erstaunlichen Maße künstlerische Zusammenarbeit; mit anderen Künstlern, Sozialforschern, Filmemachern und mit polnischen Migranten. Es gibt ihrer Meinung nach zwei Gruppen polnischer Immigranten, die erste sind wenig ausgebildete Leute vom Land, ähnlich der Migration aus anderen Ländern, die von Landflucht gezeichnet sind, Menschen, für die die Arbeiterlöhne in Städten wie Rotterdam viel höher, oder besser als gar keine Arbeit sind. Aber nach Meinung der Künstlerin gibt es eine zweite Gruppe viel jüngerer Menschen zwischen 24 und 30 die ihre Berufsausbildung abgeschlossen haben und mit der Arbeitsmarktsituation in Polen konfrontiert sind. Einige wollen auch Geld verdienen um ihr Studium zu beenden. Sie planen oft nur ein paar Monate zu bleiben und bleiben dann viel länger, ohne ihr Ziel zu erreichen, sie und eventuell auch ihre zurückgelassene Familie in Polen abhängig vom Geld aus Holland. Schließlich bleiben sie langfristiger Teil des billigen Arbeitsmarktes trotz ihrer höheren Ausbildung. Besonders in Kombination mit Filmen aus der Vergangenheit, spricht das Programm von Anna Okrasko nicht nur die zeitgenössische Arbeitsmigration Jugendlicher in der EU an, sondern darüber hinaus, wie die heutige Gesellschaft auf der einen Seite mit ihren Produkten den Traum von Freiheit verkauft, und auf anderer Seite durch Fremdenfeindlichkeit und Perspektivlosigkeit die Entwicklung einschränkt. Es könnte interessant sein, Okrasko's Gedanken weiter zu treiben und die Chancen und Ziele junger Europäer zu vergleichen von heute mit der Gesellschaft der 50er Jahre. Anna Okrasko ist persönlich anwesend. Curated by Klaus W. Eisenlohr Artist Links: http://www.okrasko.blogspot.de http://airberlinalexanderplatz.de/ http://www.mondriaanfonds.nl/ Links: Directors Lounge http://www.directorslounge.net Z-Bar http://www.z-bar.de Back