directors lounge monthly screenings
Kim Collmer
Behind the Curtain
Donnerstag, 27. Februar 2020
21:00
Z-Bar
Bergstraße 2
10115 Berlin-Mitte
Behind the Curtain - Hinter dem Vorhang
Animation und “Realfilm" verbinden sich bruchlos im Werk von Kim Collmer, die einerseits fantastische Visionen erschafft, andererseits Filme mit konkreten Orten und Räumen verbindet. Die Künstlerin, die in Köln lebt und arbeitet, wurde in Seattle geboren und lebte auch mehrere Jahre in Berlin. Sie studierte Kunstgeschichte und Deutsch in Washington, sowie Skulptur und Animation in Chicago. Ihr künstlerischen Medien sind Video, Installation und Malerei/Collage. In ihren Filmen benutzt sie eine erstaunliche Bandbreite an Materialien, sowohl vor der Kamera als auch in ihren Schnittmontagen. Stop Motion, Objekt-Animation, Zeichentrick und Found Footage sind einige der zu nennenden Techniken, die Collmer zum Teil auch überschneidend in ihrer Filmsprache nutzt. Auch wenn sie heute digitales Video dreht, zeigt sich eine Sensibilität und Sprache, die sie aus der Arbeit mit analogen Film gewonnen hat.
Ihr Bilder haben oft eine traumhafte Qualität ("Mercury Moon" and "Stars of the Lid"), die von frühen Science Fiction-Filmen beeinflusst zu sein scheint, aus einer Zeit, als Science Fiction noch psychedelische Qualitäten hatte. Bei Objektanimationen benutzt die Künstlerin sehr einfache Materialien, mit denen sie glänzende, fluoreszente und leuchtende Welten erschafft. Im Gegensatz zu dieser Weit reiner Imagination, oder vielleicht auch komplementär dazu, gibt es eine Linie von Videoarbeiten, die sich mit Orten, ihren Verknüpfungen und mit Zugehörigkeit beschäftigen. Die Motive ein kleines Hauses, Räume oder Stadt-Oberflächen scheinen autobiografische Bezüge zu ziehen, verknüpft mit der weitergehenden Bedeutung Behausung als einer Metapher für (menschliches) Sein. "Head Room" (2011) beginnt mit einem Zitat von Marcel Proust über die Erinnerung seiner Gliedmassen an Räume, in denen er zuvor geschlafen hat. Darauf folgend zeichnet die Künstlerin Animationen, die den mündlichen Erinnerungen an die eigenen Zimmer von Familienmitgliedern nachempfunden sind.
"Conquering Place" (2018) ist ein kurzer Filmessay über deutsch-amerikanische Wechselbeziehung zu Zeiten des Kalten Krieges und der deutschen Teilung, als nicht nur eine große Anzahl amerikanischen Militärs, sondern auch deren Familien in Deutschland lebten. Das Video, das mit Found Footage aus dem letzten Jahrhundert und mit jüngsten Fotos der Künstlerin von verlassenen und wiederverwendeten Armeewohnvierteln arbeitet, erzeugt eine Art "Traumkapsel" die das Ende einer ganzen Ära beschreibt. Mit ihrem neuesten Film "Too Big To See" (2019) verbindet Kim Collmer die traumartigen Qualitäten ihrer frühen Filme mit Found Footage und mit ihren eigenen digitalen Aufnahmen. Ihre utopischen Zukunftsbilder eigener Welten treffen so auf die Vision eines (ökologischen) Bewusstseins, das noch immer auf Erfüllung wartet.
Kim Collmer wird ihre Filme persönlich präsentieren und sie nach der Vorstellung zur Diskussion stellen. Kuratiert von Klaus W. Eisenlohr.
Artist Link:
http://www.kimcollmer.com
Links:
Z-Bar - http://www.z-bar.de/
Directors Lounge - http://directorslounge.net
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