appointment

9. und 10. Mai Ausstellung im Schillerpalais
zum Ausstellungsmarathon "Eintagsfliegen" im Schillerpalais

Schillerpalais

ein versuch zur topologie — zusammentreffen verschiedener künstlerischer medien

Johann Zeitler, Stephan Günzel und Klaus W. Eisenlohr arbeiten schon seit zwei Jahren zusammen an Performances und verschiedenen Projekten mit den Medien:

Musik — Zeichnung — Stimme — Text — Video

"appointment" ist eine Fortführung des "lineament". Punktsetzungen im städtischen Raum ist das Thema der neuen Arbeit.

Die jeweilige Beschäftigung der Künstler mit Stadtraum, Raumwahrnehmung und philosophisch-praktischer Umsetzung eigener Wahrnehmung wird sich in mehreren Arbeiten und Ebenen überschneiden, reiben oder gegenseitig steigern. Die Galerie ist so Ausstellungs- und Aktionsraum für verschiedene Medien: Photographie städtischer Umgebungen aus Chicago und Berlin von Klaus W. Eisenlohr, Zeichnungen zur Topologie von Johann Zeitler, Film und Video als räumliche Praxis von Klaus W. Eisenlohr, Musik von Stephan Günzel und Johann Zeitler, Texte zu Punkt, Linie und Körper von Johann Zeitler, Vorträge zur Raumwahrnehmung, Geographie und Topologie von Stephan Günzel, Holger Gertel, Gunter Wölfel und Johann Zeitler und, nicht zuletzt, das Bildmaterial der Aktionen.

 

Ausstellung: appointment

Klaus W. Eisenlohr, Johann Zeitler

In der Ausstellung zeigt Klaus W. Eisenlohr fotografische Arbeiten zum städtischen Raum. Ausgestellt werden: Panorama-Photographien aus der Serie "Traute Räume — Familiar Spaces" Chicago, Bildmontagen "SiteVisit" zu Interaktionen im Stadtraum in Chicago und Aufnahmen zum "Punkte setzen" in Berlin mit Johann Zeitler. Des weiteren zeigt Johann Zeitler Zeichnungen mit unterschiedlichen Techniken aus der Serie "Depointment". Diese Arbeiten entstanden in der Bearbeitung des Themas Topologie und Philosophie.

 

Veranstaltungen

Zur Ausstellungseröffnung:

Zur Ausstellungseröffnung am Sonntag den 9. Mai geben Johann Zeitler und Klaus W. Eisenlohr eine kurze Einführung in die Ausstellung und die damit verbundenen Veranstaltungen.

Performance: appointment im Schillerpalais

ein versuch zur topologie — zusammentreffen verschiedener medien

Die Performance am Sonntag den 9. Mai basiert auf eine künstlerische Untersuchung/Bearbeitung visueller und klanglicher Verräumlichung jenseits von perspektiver Darstellung. Ausgehend von früheren Projekten mit dem Bezug von Körper und Linie ("Lineament", "Fluchtlinien") thematisiert die Performance Punktsetzungen im städtischen Raum, Oberflächen und Strömung. Dabei greifen ineinander: Film, Video, Malerei, Sound und Text.

Beteiligte Künstler: Stephan Günzel, Johann Zeitler, Klaus W. Eisenlohr, Pete O'Malley, Barbara Rüster

 

Vorträge:

Am Montag den 10. Mai 18:00h spricht Gunther Wölfle, Architekt und Stadtplaner aus Dresden zu dem Thema "Das Bild von der Stadt". Der Vortrag befaßt sich mit dem heutigen Umgang der Architektur der Nachkriegsmoderne am Beispiel von Dresden.

"Das Bild von der Stadt" ist auch der Titel seiner eben begonnenen Dissertation, die sich mit der Rolle von Baudenkmalen, und speziell ihrer Rekonstruktion, beim Wiederaufbau der ostdeutschen Innenstädte seit 1990 beschäftigt. In einem zweiten Vortrag spricht Holger Gertel über Sozialgeographie am Beispiel der Innenstadt Jenas.

In den Vorträgen um 20:00h am Montag den 10. Mai führt Stephan Günzel Gedanken aus zu einer "kurzen Geschichte des Raumes". Hierbei bezieht S.G. sich u.a. auf die Theorien zur Raumwahrnehmung bei Merleau-Ponty und bei Nietzsche. Der anschließende Vortrag von Johann Zeitler führt anhand philosophischer Exkurse (Bergson, Deleuze, Derrida, Leibniz u.a.) zu der Frage: was bedeutet es, einen Punkt, bzw. Punkte an bestimmten Stellen in der Stadt zu setzen? Genauer geht es um den Bezug der Kunst zur Wahrnehmung (der Umgebung) im Prozeß der Bildwerdung.

 

Johann Zeitler — Zeichnung, Malerei, Performance:

Schon seit über 10 Jahren beschäftigt sich der Künstler Johann Zeitler hauptsächlich in Zeichnungen mit moderner französischer Philosophie (Levinas, Derrida, Delauze/Guattari und Lacan). Zuletzt entstand die Serie "Lineament" mit dem Bezug von Körper und Linie. Und die Serie "Der psychoanalytische Raum". Johann Zeitler zeigt in der Ausstellungen Zeichnungen aus der Serie "Depointment".

Klaus W. Eisenlohr — Photographie, Film, Video, interdisziplinäre Projekte

Der Künstler setzt sich in seinen Arbeiten mit den Themen Architektur, öffentlicher Raum und mit verschiedenen Raumwahrnehmungen auseinander. Die Fotoserie "Traute Räume — Familiar Spaces" und das Filmprojekt "Slow Space" enstanden während eines dreijährigen Aufenthaltes in Chicago. Seit seiner Rückkehr nach Berlin beschäftigt er sich besonders mit den Unterschieden und Ähnlichkeiten der Entwicklung städtischen Raumes in den USA und in Deutschland.

Dr. Stephan Günzel — Philosoph, Wissenschaftler und Musiker

Stephan Günzel lehrt in Berlin und Jena Philosophie und arbeitet an den "Archiven der Vergangenheit" an der Humbold-Universität Berlin. Er ist Mitbegründer der Musikgruppe "Schutzgas", die experimentelle Elektronik mit harten Rythmen verbindet. Buchveröffentlichungen: "Immanenz — Zum Philosophie-Begriff von Giles Deleuze", "Linien: Nietzsche, Jünger, Heidegger", "Geophilosophie — Nietzsches philosophische Geographie".

Gunther Wölfle war zunächst mehrere Jahre lang im Bereich Stadtentwicklung und Stadtforschung tätig. Seit vergangenen Herbst ist er Mitarbeiter am Lehrstuhl für Denkmalpflege und angewandte Bauforschung an der TU Dresden. Dort beschäftigt er sich schwerpunktmäßig mit Fragen der Denkmalpflege unter den sich verändernden demographischen und wirtschaftlichen Bedingungen für Stadt- und Siedlungsentwicklung.

 

Gemeinsame Projekte von J. Zeitler, S. Günzel und K.W. Eisenlohr, in wechselnder Zusammenarbeit mit anderen Künstlern, waren bisher: